29.Mai 2017 - Tag 8 - haase-news

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29.Mai 2017 - Tag 8

Wandern > Jakobsweg > Tag 1-10
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Heute Morgen ging es in aller Frühe um 6:30 Uhr los. Da man am Stadttor auf die Stadtmauer steigen konnte, ließ ich mir den kleinen Abstecher nicht nehmen (s. Foto). Offenbar kann man ein ganzes Stück auf der Mauer entlanglaufen. Da ich aber wusste, was auf meiner Tour als nächstes auf mich zukommen würde, habe ich auf eine nähere Untersuchung lieber verzichtet. Es ging steil bergauf. Zum Glück war die Phase aber schon nach etwa 20 Minuten vorbei, und der Weg verlief wieder im leichten Bergauf und Bergab.
Weiter ging es durch ein großes und einsames Waldgebiet - wunderschöner Laubwald über viele Kilometer. Nach mehreren Stunden kam ich kurz vor Roderath wieder aus dem Wald heraus. Ist doch klar, dass ich in der Antoniuskapelle dort Station machte, auch wenn es sich um den Einsiedler und nicht um den von Padua handelte. Zum nächsten Ort, Frohngau, musste ich ein kleines Seitental zwischen Wiesen überqueren. Durch eine Allee ging es dann über die Höhe hinweg nach Engelgau.
Von dort führte der Weg durch ein sanftes Wiesental an der Ahe entlang, die jetzt Genfbach heißt, zur Ahekapelle. Vor 3 Wochen hat es dorthin noch eine Prozession gegeben (jedes Jahr am Sonntag vor Servatius). Aber heute war der Ort ganz still und einsam.
Erneut ging es bergauf, bis ich auf der Höhe die Römerstraße erreichte. Fast hatte ich schon Blankenheim erreicht - ich machte gerade eine Rast - da zog eine ganze Kolonne Wanderer an mir vorbei. Eine Frau kam zu mir und fragte, ob ich Jakobspilger wäre. Ich bejahte, und sie erzählte mir, dass sie sich vor 10 Jahren auch auf den Weg von Köln aus gemacht habe. Es sei die schönste Zeit ihres Lebens gewesen. Mit der Gruppe war sie nun auf dem Weg nach Trier.
Sie ging weiter, und ein paar Minuten später brach auch ich wieder auf. Als sich der Wald vor Blankenheim lichtete, sah ich den Trupp schon von Weitem an einem speziell für sie vorgesehenen Verpflegungswagen stehen. Bis ich dort ankam, waren sie längst wieder weg. Aber ein Mann, der die Getränkeflaschen wegräumte, sprach mich an. Er wusste schon, wer ich war, und ruhte nicht eher, bis ich Wasser annahm, kühles, prickelndes Wassser - das tut sooo gut, wenn man Durst hat. Er erzählte mir, dass der Trupp schon übermorgen in Trier sein will: 160 km in 4 Tagen!!!! Und danach laufen sie auch wieder zurück - meine Hochachtung!
Etwas später kam ich an der Burg Blankenheim an. Von einem Telefonat gestern her wusste ich schon, dass die Jugendherberge dort überfüllt war und außerdem mit einem Wasserschaden zu kämpfen hatte. So schoss ich nur ein Foto und machte mich sofort an den steilen Abstieg hinunter nach Blankenheim. Im freundlichen Hotel Schlossblick komme ich (fast) genauso preiswert unter wie in der Jugendherberge. Morgen geht es weiter nach Kronenburg - und damit erstmals nach Rheinland-Pfalz.
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