01.Juli 2017 - Tag 36 - haase-news

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01.Juli 2017 - Tag 36

Wandern > Jakobsweg > Tag 31-40
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Noch ein paar Anmerkungen zur Fosse Dionne in Tonnerre: Die Quelle ist noch immer ein großes Geheimnis. In den 60er Jahren versuchte ein Höhlenforscher, sie zu kartografieren. Er kam 350 m weit und in eine Tiefe von 61 m und musste dann aufgeben. Auch spätere Versuche scheiterten.

Heute Morgen hätte ich eigentlich erst um 8 Uhr frühstücken können, aber der Chef sah mich vor der Tür warten und winkte mich herein. So stieg ich schon um 8 Uhr die extrem steile, schmale Treppe zur St.-Peters-Kirche empor. Leider war die Kirche abgeschlossen, ich hatte nichts anderes erwartet.

Es ging steil weiter hoch, bis ich nach einer Stunde auf "meiner" Hochfläche angekommen war.

Irgendwie muss ich eine Abzweigung falsch gedeutet haben. Jedenfalls war ich schon ein ganzes Stück gegangen, als mich ein Wanderzeichen in eine Richtung leitete, die ich mir gar nicht erklären konnte. Nach genauem Studium des für solche Fälle leider viel zu kleinen Handy-Bildschirms wurde mir klar, dass mein Gefühl gerade dabei war, mich elegant nach Tonnerre zurückzuführen. Die Abzweigung, die mein Misstrauen erregt hatte, war dagegen durchaus brauchbar. Ich lief damit über zwei Seiten eines Rechtecks, während die eigentliche Tour über die beiden anderen Seiten verlief. Alles also kein Problem!

Da ich auf dieser Strecke viel freie Sicht hatte, kam ich sogar in den Genuss, die TGW-Strecke näher beobachten zu können. Hier fahren die französischen Hochgeschwindigkeitszüge von Paris nach Lyon. Mindestens alle 10 Minuten brauste ein Zug über die Strecke. Zeitweise lagen höchstens 2 Minuten zwischen zwei Zügen.

Ich erreichte eine Straße und musste nun noch 2 km darüber zurücklegen, bevor ich die Tour wieder erreichte. Die Bahn verlief in unmittelbarer Nähe daneben.

Hier konnte ich nun diese Geschwindigkeit direkt erleben. Vor allem, wenn ein Zug von hinten herankam, war es meinem Körper kaum möglich, das herankommende Fahrzeug richtig zu deuten. Es konnte einem schwindelig werden, so schnell rasten die Züge heran.

Schließlich erreichte ich den kleinen Ort Tissey. Nach einer kleinen Rast ging es auf der anderen Seite wieder auf die Hochfläche und gleich wieder hinab nach Collan, wo ich mir mit dem hübschen Papagei einen Apfel teilte.

Noch einmal musste ich hinauf auf die Hochfläche. Diesmal wandelten sich die Felder in Weinberge: ich ging direkt neben den berühmten Chardonnay-Trauben von Chablis vorbei.

Auch heute konnte der Regen nicht bleiben, wohin er gehörte, deshalb musste ich wieder auf Bilder von der Aussicht verzichten.

Schließlich ging es hinunter nach Chablis. Rechts im Hintergrund konnte ich den Weinberg sehen, auf dem der Grand Cru wächst, die absolut beste Lage für den Chablis-Wein.

Die letzten Meter im Tal verliefen neben dem Serein und an dem wunderschönen Seerosenteich vorbei, den ihr auf dem Foto seht. Im Ort selbst gönnte ich mir in einem Restaurant ein einfaches, aber leckeres Mittagessen mit einem Glas Chablis 1er Cru - Grand Cru kann man wahrscheinlich gar nicht bezahlen

Das Hotel de la Poste, in dem ich abgestiegen bin, ist allerdings nicht nur einfach: Ein Zimmer zur (lauten) Straße - damit hatte ich gerechnet, ein "Duschschrank" - so etwas mag ich zwar nicht, aber damit muss man eben leben. Aber im ganzen Zimmer zwar ein Riesenfernseher, aber nur eine einzige Steckdose und zwar am Waschbecken - das ist nickelig, finde ich.

Mal sehen, ob ich morgen trotzdem zufrieden sein kann.
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