16.August 2017 - Tag 82 - haase-news

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16.August 2017 - Tag 82

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Unser Quintett machte sich heute Morgen nach einem guten Frühstück also wieder auf in Richtung Pyrenäen. Das heißt: Thea wollte noch Brot kaufen, Jean-Luc etwas anderes und Henri wollte einfach noch etwas in der Herberge faulenzen.

So lief Anne schon los, ich wartete auf Thea, Jean-Luc stieß zu uns beiden.

Wir gingen über die alte Brücke von Orthez. Die Steigungen waren heute durchaus deftig, wie ihr am Höhenprofil leicht sehen könnt. Nach 5 km war eine Pause in Saint-Suzanne deshalb hochverdient.
Weiter ging es in steilem Auf und Ab nach Lanneplaà. Erneut mussten wir eine kleine Pause einlegen. Ich beschloss, für den weiteren Verlauf meine Stöcke zum ersten Mal auszuprobieren.
Ich hatte sie am Morgen meines Abmarschs zu Hause einfach in den Rucksack gepackt. Nun gab es eine Überraschung: Zumindest einen von ihnen habe ich 1800 km weit umsonst getragen, denn er lässt sich nicht mehr festschrauben und ist deshalb völlig nutzlos. Der andere leistete mir aber auf dem Weg nach L'Hopital d'Orion gute Dienste.
Beim Mittagessen dort tauchte prompt Henri auf. Er hatte nicht mehr lange in der Herberge bleiben dürfen, denn die Regeln sind streng: Um 8 Uhr muss sie geräumt sein.
Jetzt wurden die Steigungen wirklich hochgebirgsartig, und ich war über den Stock tatsächlich froh. Am Horizont ließen sich die Pyrenäen auch wieder blicken, trotz des trüben Wetters jetzt deutlicher. Auf einer gewaltigen Treppe kamen wir in Sauveterre-de-Béarn an.
Falls ihr euch über die halbe Brücke wundert: die andere Hälfte war früher aus Holz. Auf ihr kamen die Pilger in die Stadt - sofern sie ihren Obulus entrichtet hatten.
Wir besichtigten die sehr schöne Kirche, dann mussten wir uns trennen: Henri schläft heute in Sauveterre. Dort gibt es aber nur einen einzigen Pilgerplatz. Jean-Luc, Thea, Anne und ich schlafen im 3 km entfernten Osserein.
Der Weg dorthin führte über eine hässliche Durchgangsstraße mit extrem vielem Verkehr. Nach 1 km hielt plötzlich ein Wagen neben uns: Pascal, unser Wirt, holte uns mit dem Auto ab, weil Henri uns telefonisch angekündigt hatte. Thea und Jean-Luc stiegen ein, ich ließ nur meinen Rucksack transportieren. Leute, ihr macht euch keine Vorstellung davon, wie es ist, plötzlich ohne das schwere Teil zu laufen: es ist, als könnte man fliegen. In kürzester Zeit war ich zu Fuß in Osserain und wurde vom Wirt zu unseren Zimmern begleitet. Anne war natürlich schon längst da. Gleich gibt es ein gutes Essen. Tja, und morgen geht es nach Ostabat.
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