28.Juli 2017 - Tag 63 - haase-news

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28.Juli 2017 - Tag 63

Wandern > Jakobsweg > Tag 61-70
Mit Bruno war ich gestern Abend noch in der Messe. Auf Französisch ist das ja nicht so ganz einfach, aber man konnte zur Not auch in Deutsch antworten. Am Ende bekamen wir beide auch noch den Pilgersegen.

Heute Morgen standen in der kleinen Küche Brot, Butter, Konfitüre und Käse bereit. Kaffee konnte man sich selbst zubereiten. Ich konnte also gegen halb 7 gut gestärkt in die heutige Tour einsteigen.

Die Wegauszeichnung innerhalb von Limoges war so gut wie nicht vorhanden. Einige Straßen weit verlies ich mich auf meinen holländischen Führer, dann wurde mir das Ganze zu bunt. (Es ist ja schön und gut,wenn da steht: "Gehe in die Rue de General de Gaulle", aber man findet kein Straßenschild.) Ich ließ mich einfach von Komoot führen, ging dabei ganz sicher nicht den "richtigen" Weg, aber einen, der sicher zum Stadtausgang führte.

Limoges ist nach Köln wohl die bisher größte Stadt der Tour. Nach 4 km konnte ich das erste Jakobsweg-Zeichen sehen, nach über 5 km kam ich an den Stadtrand, nach fast 8 km hatte ich auch den letzten Vorort hinter mir. Dafür begann nach 10 km mit Aix-le-Vienne gleich der nächste große Ort.

Zum wohl letzten Mal durfte ich die Vienne überqueren, die inzwischen ordentlich an Breite gewonnen hatte. Danach ging es ein Gässchen steil bergauf. Oben angekommen, winkte ein Intermarché. Mir stand der Sinn nach einem Liter Trinkjoghurt, also machte ich einen Abstecher in den Laden und konnte dabei auch gleich meinen Vorrat an Cacahuetes (Erdnüssen) wieder aufstocken. Mit dem Salz darin kann man das Trinkwasser besser im Körper binden.

Weiter ging es über eine kleine schattige Straße längs des Flusses Aixette. Nacheinander lagen hier vier ehemalige Mühlen am Fluss. Danach führte das Sträßchen auf die D 110 bis nach Mardeloux. Auf einer kleinen Straße ging es dann weiter zwischen Wiesen hindurch. Ich hatte Mardaloux schon hinter mir, da sah ich am Straßenrand jemanden sitzen und essen. Als ich näher kam, erkannte ich eine Frau. Wir wechselten einige Worte auf Französisch. Sie war es, die bemerkte, dass ich wohl aus Deutschland stamme wie sie selbst auch.

Anette wohnt in Hamburg, war ein paar Tage bei einer Freundin in Bordeaux zu Besuch und hatte sich nun vorgenommen, ein Stück des Jakobsweges von Limoges nach Perigeux zu gehen.

Wir verabschiedeten uns, hofften, uns heute Abend in der Pilgerherberge wieder zu sehen, und ich ging weiter.

Der Weg führte noch einmal über die Aixette, dann über die D 17 nach Saint-Martin-le-Vieux. Dort hätte ich die Kirche gern von innen gesehen, aber sie war verschlossen. Ich setzte mich auf die Kirchenstufen und trank etwas Wasser.

In diesem Moment kam Anette vorbei. Wir beschlossen, die letzten 6 km gemeinsam zu gehen.

Plaudernd und erzählend machten wir uns auf den Weg - und waren am Ziel, ehe ich mich richtig versehen hatte. Ich hatte eigentlich bei der Mairie wegen des Schlüssels zur Herberge anrufen wollen, aber das war ja nun nicht mehr nötig. Die Uhrzeit zum Nachfragen war auch gerade richtig.

Wir gingen also zur Mairie, und die freundliche Sekretärin gab uns den Schlüssel nach Prüfung der Pilgerpässe und Zahlung von 10 Euro pro Person.

Die Herberge ist sehr sauber und gepflegt. Es gibt ein paar Vorräte und einen Kühlschrank.

Heute Abend werden wir aber im Restaurant essen. Dazu musste man sich vor 17 Uhr anmelden. Das haben wir gleich auf dem Weg erledigt.
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