21.Juni 2017 - Tag 31 - haase-news

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21.Juni 2017 - Tag 31

Wandern > Jakobsweg > Tag 31-40
Heute Morgen gab es ein Luxusfrühstück. Baguettes, Croissant, Wurst, Käse, ein Ei, Joghurt, frisch gepresster Orangensaft, Kaffee - alles, was das Herz begehrte.

Um 8 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Diesmal ging es sofort in den Wald, und wir blieben auch für 10 km darin. Herrlich - jede Menge Schatten, von der Hitze war kaum etwas zu spüren. Auch die Steigungen hielten sich in Grenzen.

So erreichten wir in Clairvaux. Dort gibt es ein Kloster, das von Bernard von Clairvaux gegründet wurde. Im Führer wurden wir gewarnt: An der Einfahrt zum Kloster können Sie nicht einfach anderen Pilgern folgen. Sie könnten auf dem Weg von Canterbury nach Rom sein.
Gegenüber der Einfahrt zum Kloster saß ein junges Paar auf einer Bank. Wir begrüßten die beiden auf Französisch, sie sagten Hello auf Englisch. Wir stellten uns als Pilger vor, die beiden auch: Luke und Nell waren tatsächlich auf der Via Francigena von Canterbury nach Rom unterwegs. Ich glaube, selten war ein Paar, das man unterwegs trifft, so sympathisch wie diese beiden. Wir unterhielten uns lange Zeit über das Pilgern und unsere Erfahrungen, bevor sich unsere Wege wieder trennten, nicht ohne die Adressen unserer Blogs auszutauschen.
Eine Klosterführung hatten wir bei der inzwischen wieder unglaublichen Hitze nicht vor. Aber einen Blick in die Verwaltung, um einen Stempel zu ergattern, den wollten wir riskieren. Die beiden Menschen im Büro freuten sich über unseren Besuch. Es gab sogar einen besonders schönen Stempel in unsere Ausweise.
Dann musste es aber weitergehen. Schließlich war Champignol-lez-Mondeville unser Ziel. Der Weg verlief über eine schnurgerade Straße zwar mitten durch den Wald, aber fast ohne Schatten. Bei der mörderischen Hitze lagen tote Schmetterlinge auf dem Asphalt. Wir waren froh, dass manchmal Autos vorbeikamen, weil uns der Fahrtwind kühlte. Lange 8 km später erreichten wir die Chapelle de Mondeville, eine sehr alte Kapelle, leider verschlossen. Auf einer Bank daneben ruhten wir uns noch einmal im tiefen Schatten alter Linden aus und bewunderten die Weinberge gegenüber. Hier ist die echte Champagne, hier gibt es auch den echten Champagner - vielleicht morgen auch für uns.
Die Herberge war leicht zu finden. Wir wurden vom Herrn des Hauses begrüßt, setzten uns zu ihm in den Garten, tranken gutes französisches Bier mit ihm. Dann zeigte er uns sein Schwimmbad - und blitzschnell waren wir im Wasser, zwar ohne Badehose, aber die Unterhose tat es auch.
Morgen werden Nikolaj und ich uns trennen. Er ist schneller als ich und hofft, morgen 32 km zu schaffen. Mir ist das nach der Erfahrung von Thonnance-lez-Mondeville einfach zu viel.
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