30.August 2017 - Tag 95 - haase-news

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30.August 2017 - Tag 95

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Wie schrieb der Pilgerführer? Die Herberge A Santiago in Belorado hat die Atmosphäre eines zweckmäßigen Sportzentrums. Er hatte nicht ganz Unrecht. Trotzdem: das Essen war gut, das Frühstück ging auch und das Zimmer (für 7 Euro) war mal nicht mit Schnarchern belegt
Ingrid war schon unterwegs, wie sie mir über WhatsApp schrieb. Ich machte mich also auf den Weg durch das überraschend große Belorado, über eine romantische Brücke, dann durch Felder hin zum 5 km entfernten Tosantos. Hier wartete Ingrid an einer kleinen Bar auf mich. Wir aßen und tranken eine Kleinigkeit, dann konnte es weiter gehen.
Espinosa del Camino (4 km) war schnell erreicht, ebenso das 7,6 km entfernte Villafranca Montes de Oca, wo ein Supermarkt lockte und wir in der Nähe der Kirche Joghurt essen und Ananassaft trinken konnten.
Danach ging's aber los: Eine sehr ansehnliche Steigung brachte uns auf beinahe 1200 m Höhe. Leicht keuchend sahen wir uns um und bewunderten das umliegende Land. Auch den Mitpilgern war die Steigung nicht leicht gefallen.
Oben konnten wir dafür einige Kilometer weit über einen schönen ebenen Weg schlendern. Nach etwa 5 km gab es eine Überraschung: Freiwillige Helfer hatten den Stand "Oasis" aufgebaut, wo wir gegen eine Spende Limonade, Früchte und Wasser bekommen konnten.
Auf dem Weiterweg trafen wir auf Birgit aus Berlin, mit der wir einige schöne Gespräche führen konnten, die die Zeit schneller vergehen ließen. Birgit wollte eigentlich in San Juan de Ortega bleiben, entschloss sich aber dann dazu, nach einer Pause doch noch bis Agés durch zu gehen.
Die Kirche in San Juan de Ortega war durchaus eindrucksvoll, der innerste Teil war aber durch ein Gitter abgesperrt. Hier findet zweimal im Jahr das Lichtwunder statt: Am 21.März und am 22.September beleuchtet ein Lichtstrahl der Sonne genau um 17 Uhr die Verkündigungsszene, danach die Huldigung durch die drei Heiligen Könige. Danach verschwindet er wieder für ein halbes Jahr.
Wir machten uns an den weiteren Weg nach Agés. Ein kleiner Hund begleitete uns. Er hatte Schwierigkeiten mit einem Weidegatter, fand jedoch eine Lösung und lief weiter voran. Irgendwo in Agés, fast 4 km weiter, fand er offenbar ein Herr- oder Frauchen. Bis dahin trottete er jedoch ständig vor oder neben uns her.
In Agés gab es vor einer Bar ein kleines Mittagessen. Dann schlenderten wir über die Landstraße nach Acapuerta, wo wir in der "stimmungsvollen rustikalen" Herberge La Hutta zwei Betten bekamen.
"Stimmungvoll" bedeutet hier 18 Betten in 1 Schlafsaal (alte Scheune), extrem weiche Matratzen, 2 Toiletten (M und W), 2 Duschen (bei der einen schließt die Tür nicht, bei der anderen fehlt jedes Hilfsmittel, um Kleidung aufzuhängen; ein Schild bittet darum, den Duschvorhang zu schließen, es gibt aber keinen )
Immerhin - für 5 Euro werden wir schon gut übernachten. Bisher ist noch viel Platz im Schlafsaal, und es gibt sogar eine Waschmaschine. Morgen erreichen wir Burgos. Wahrscheinlich gehen wir aber durch zum nächsten Ort, um keinen Pilgerauflauf zu erleben.

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