13.September 2017 - Tag 109 - haase-news

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13.September 2017 - Tag 109

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Wieder ging es in aller Frühe los. Es war trüb, aber trocken und mild. Die Stimmung war ein bisschen muffelig. Der lange Weg fordert doch seine Opfer. Irgendetwas drückte auf den Rist meines rechten Fußes. Ich band den Schuh neu, aber es half nichts.

Rente, Mercado, Marzán - in nicht immer ganz leichtem Auf und Ab zogen wir an den Orten vorbei durch Waldstreifen voller Urbäume. Mein Fuß schmerzte immer mehr. Zeitweise glaubte ich nicht mehr, dass ich noch mit eigenen Füßen bis zum Tagesziel kommen könnte.
Der Kilometerstein 100 tauchte auf. Auf dem Foto ist allerdings eine manipulierte Version zu sehen. Die echte Version kam dann etwa 500 Meter später. Von dieser Stelle an waren alle Metallplättchen mit Kilometerangaben geklaut. Ich kann mich also wieder nur auf Komoot verlassen.
Kurz vor Ferreiros fanden wir eine Bar. Wir beschlossen, hier schon zu Mittag zu essen. Ich zog den rechten Schuh aus und ließ dem Fuß Freiraum.
Gegen Ende des Essens hörten wir plötzlich eine bekannte Stimme. Karin, unsere Österreicherin aus Salzburg, hatte uns sitzen gesehen und schaute vorbei. Gemeinsam mit ihr stiefelten wir nach Portomarin hinunter, wobei sich sowohl die Stimmung als auch der Fußschmerz langsam besserten.
Portomarin liegt eigentlich an einem schönen Stausee. Der war aber fast völlig ausgetrocknet - und so boten die überhohe Brücke und die freistehenden Anlegeplätze ein frustrierendes Bild. Die alte Stadt Portomarin ist im Stausee verschwunden. Was man zu sehen bekommt, ist eine neu errichtete Stadt.
Über eine hohe Brücke ging es hinüber, dann eine steile Treppe hinauf. Karin wollte hier übernachten und verabschiedete sich von uns. In einer Bar machten wir eine kurze Pause, dann ging es weiter. Wir mussten einen Seitenarm des Stausees überqueren und staunten über die verrostete Metallbrücke, die auf einer Seite so von einem Baum überwuchert wurde, dass man sie gar nicht mehr benutzen konnte. Zum Glück sah das mit unserer Brücke etwas besser aus.
Auf der anderen Seite ging es durch ein Waldgebiet steil bergauf. Unterwegs trafen wir Jens aus der Nähe von Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Es gab viel zu erzählen. Deshalb verging die Zeit bis nach Gonzar (über 8 km) und weiter nach Hospital da Cruz. Die öffentliche Herberge war noch fast leer. Wir bekamen also noch schöne Plätze. Die Entfernung nach Santiago beträgt noch ungefähr 80 km.
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