16.Juni 2017 - Tag 26 - haase-news

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16.Juni 2017 - Tag 26

Wandern > Jakobsweg > Tag 21-30
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Kleine Verwirrung am Morgen: Ich stieg hinab zum Restaurant und fragte, ob ich mich nach draußen setzen könne. "Kein Problem!" Kurze Zeit später kam die Wirtin und fragte, ob ich einen Kaffee haben wolle. "Ja, gern." Sie kam mit einer großen Tasse Kaffee - und der Rechnung dafür. Was war denn das? Hatte ich nicht ein Frühstück bestellt und bezahlt? Ich kramte meine Hosentaschen nach der Quittung durch. Endlich fand ich sie: "Petit dejeuner 6,50" stand da groß und breit. Ich zeigte sie der Wirtin. Sie war sehr peinlich berührt, und das Frühstück stand danach schnell auf dem Tisch.
Um 7:30 Uhr ging es los. Die Luft war noch sehr frisch, so dass ich gut vorwärts kam. Es ging zunächst durch den Ort, dann zwischen Wiesen und Feldern hindurch: Roggen, Weizen, etwas Hafer, Gerste. Besonders gut ist der Boden nicht, aber es wächst. Ich bog um eine Kurve und blieb erstaunt stehen: eines der Felder glänzte rot. Bei näherem Hinsehen war es wohl eine Brache, über und über mit Klatschmohn bewachsen. Ich kann nur hoffen, dass das Foto die herrlichen Farben herausbringt.
Der nächste Abschnitt war wieder einmal ein Waldabschnitt, mehr als 10 km lang. Der Weg stieg zuerst eine Stunde lang an, dann lief er Kilometer um Kilometer immer geradeaus weiter. Er war aber sehr schattig und angenehm zu gehen. Trotz der einsamen Gegend kam mir eine Joggerin entgegen, später ein Fahrradfahrer. Und gegen Ende hätte ich mich beinahe lang gelegt, als ich einem motorisierten Förster ausweichen musste.
Kurze Zeit später kam ich nach Rigny-St-Martin, wo ich einen Stein an einem Bach fand, auf dem ich sitzen und etwas essen konnte. Dann ging es auch schon weiter nach Chalaines. Hier trennen sich die Jakobswege nach Le Puy und nach Vezelay voneinander. Ich muss jetzt auf meiner Strecke für einige Zeit ohne Jakobswegzeichen auskommen.
Nicht viel später kam ich in Vaucouleurs an. Die Stadt ist sehr stolz darauf, dass Jeanne d'Arc, die Jungfrau von Orleans, zunächst hierher kam, um sich sozusagen beglaubigen zu lassen. Ein Denkmal, eine Kapelle und ein Tor aus alter Zeit zeugen noch heute davon.
Noch ein letzter Berg, am Himmel grummelte es schon wieder, und ich erreichte Montigny-lès-Vaucouleurs und meine wirklich schöne Unterkunft. Ich konnte baden, und während ich dies schreibe, trinke ich ein kaltes Bier. Herrlich!
(Auf dem letzten Foto könnt ihr ziemlich gut erkennen, was ich mit "steinigem Boden" meine.)
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