17.Juni 2017 - Tag 27 - haase-news

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17.Juni 2017 - Tag 27

Wandern > Jakobsweg > Tag 21-30
Eine kurze und leichte Etappe. Trotzdem bin ich jetzt müde. Manchmal steckt man nicht drin.

Von Montigny aus ging es zunächst sanft bergauf in den Wald. Viele verschiedene Blumen säumten den Weg. Die tief blaue habe ich extra für euch fotografiert. Ihren Namen kenne ich nicht.

Oben musste ich zum ersten Mal ein Stück Weg ohne jede Markierung zurücklegen. Auch meine Komoot-Planung verlief anders, weil ich zu Hause keine Anhaltspunkte für den Wegverlauf hatte. Aber Frau Retteraths Beschreibung war perfekt. Man konnte den Weg gar nicht verfehlen.
Nach dem Wald suchte ich einen Zaun. Vor mir stand einer, aber irgendwie hatte er die falsche Position zum Weg. Diesmal konnte ich auf Komoot sehen, dass ich eine unnötige Schleife geplant hatte. Auf dem richtigen Weg war in einiger Entfernung auch ein Zaun zu sehen, und dort stimmte alles.
Ich erreichte Badonvillers und nur wenig weiter Gérauvillers. Offenbar haben die Franzosen meine Beschwerden wegen der Bänke gehört und den Missstand umgehend abgestellt, denn heute gab es gleich mehrere schöne auf der Tour. Die Gegend könnte man fast eintönig nennen: Fast eben, unendliche Weiten an Feldern. Auf einem Feld (s. Foto) waren wieder mehr Steine als Erdbrocken zu sehen. Trotzdem kann von Eintönigkeit keine Rede sein: Ihr könnt ja nicht hören, was für ein Vogelgezwitscher um mich herum war. Lerchen schwangen sich in die Luft und tirillierten aus vollem Hals. Im Wald vorher waren mehrmals katzengroße Tiere weit vor mir auf dem Weg zu sehen. Leider waren sie zu scheu und zu weit entfernt, um sie zu erkennen oder gar ein Foto von ihnen zu machen.
Überraschend war nach einer kleinen Kuppe plötzlich eine Bogenbrücke zu sehen, die sich über den Weg spannte. Kurz darauf kam ich in Abainville an. Am Fluss setzte ich mich auf eine polierte Steinbank, trank Wasser und aß meine letzten Tomaten. Auch von meiner Schokolade konnte ich heute essen - sie war wieder fest geworden. (Nach einem sehr sonnigen Frühmorgen hatte sich der Himmel mit einer dünnen Wolkenschicht überzogen, und es war kühl.) Nebenan stand ein Kunstwerk, das auf einer Tafel ausführlich kommentiert wurde.
Die letzten Kilometer führten an schattigen Flussufern entlang nach Gondrecourt-le-Chateau, das ich zur Abwechslung mal früh genug zum Mittagessen erreichte. Mein Zimmer hier im Hotel Central ist einfach, aber sauber.
Morgen kann ich um 7:30 frühstücken und dann frühzeitig auf die Mammutstrecke gehen.
Alle Bilder: Bitte Vorschaubild anklicken!
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