10.September 2017 - Tag 106 - haase-news

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10.September 2017 - Tag 106

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Um 7:45 Uhr machten wir uns in Camponaraya auf den Weg. Er führte uns an der Straße entlang nach Cacabelos. Leider konnten wir die im Pilgerführer erwähnten Weinproben nicht mitmachen, weil ja Sonntag war.

Über schöne Wege durch Wälder und Weinberge - Ingrid war besonders von den Feigenbäumen begeistert - gelangten wir rechtzeitig zum Mittagessen nach Villafranca del Bierzo. In einer kleinen Bar gab es eine große Paella und eine Sangria dazu. Beides konnten wir auch gut gebrauchen, denn noch in Villafranca ging es auf den Camino duro.
Natürlich hätten wir auch über die Nationalstraße laufen können. Das wäre kürzer und einfacher gewesen. Aber ich bitte euch - 10 km Straße oder 12 km herrliche Bergwege: was ist da wohl schöner?
Und so kletterten wir eben rauf auf den Berg. Es war im Anfang tatsächlich sehr steil. Aber nach 10 Minunten lief es schon besser, und nach einer halben Stunde war aus dem Kletteraufstieg ein wunderschöner Bergweg mit herrlicher Aussicht ins Tal geworden. Etwa 2 Stunden liefen wir auf diesen Höhenwegen, dann lockte uns ein Schild zu einer Bar in etwa 3 km Entfernung. Die Bar lag nicht ganz auf dem Weg, aber der kleine Ort, in den wir gelangten, war ein uriger, natürlich gebliebener Bergort, und das Radler dort schmeckte mir so gut wie Ingrid der Kastanienkuchen.
Im Gästebuch der Bar fanden wir übrigens einen Eintrag des Pilgerführer-Autors Raimund Joos, der vor wenigen Tagen dort gewesen war.
Beschwingt machten wir uns über den kleinen Bergrücken auf, um auf der anderen Seite wieder auf den Weg zu treffen. Der führte jetzt steil hinunter ins Tal. Zum Glück gab es aber weder Geröll noch glatte Felsplatten, so dass wir nach etwa 30 Minuten schon unten waren.
Die restlichen 5 km nach Ambasmestas waren im Vergleich dazu ziemlich langweilig: Am Straßenrand entlang ging es aufwärts, bis wir das Dorf endlich erreichten.
Und hier erwartete uns eine schöne Überraschung: Raimund Joos hatte in meiner Ausgabe des Führers eine "Gemeindeherberge" beschrieben, die nicht unbedingt zu empfehlen sei. Diese Herberge ist aber inzwischen zu einer privaten Herberge geworden, die von einem deutschen Ehepaar geführt wird. Die Unterkunft ist hervorragend, das Essen ist mit Liebe gekocht, und das Gespräch beim Essen war einfach Klasse. Selbst das Waschen und Trocknen der Wäsche wurde von der sympathischen Hospitalera übernommen. Und das Ganze kostet nicht mehr als die Übernachtung im "Berghotel" vor ein paar Tagen, in dem die Bedienung zum Lächeln jedes Mal in den Keller ging.
Wir sitzen jetzt satt und zufrieden im Schlafraum, ich schreibe noch schnell den Blog, und dann geht's in die Betten. Morgen wartet der Cebreiro-Pass auf uns. Danach haben wir Galicien erreicht.
Alle Bilder: Bitte Vorschaubild anklicken!
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